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Lampe, Leuchte, Licht? 5 Tipps für deine Beleuchtungsplanung

Autorenbild: Nicole SchüteNicole Schüte

Aktualisiert: 20. Okt. 2021


Möbel aussuchen geht eigentlich ganz gut, aber Lampen und Licht... Oh Gott, da weiss ich nicht wo ich anfangen soll😱 So oder so ähnlich höre ich das ziemlich oft!


Kennt ihr das vielleicht auch? Sehr vielen Leuten fällt das Thema Beleuchtung und Leuchten aussuchen irgendwie super schwer und deshalb möchte ich heute einmal den Versuch wagen etwas "Licht ins Dunkel“ zu bringen. Mal schauen ob's gelingt 😅





Man unterscheidet 'dekorative Beleuchtung' von 'funktionaler Beleuchtung'.

Funktionale Beleuchtung ist alles was man anmacht um einen Raum wirklich auszuleuchten, es ist das was ihr anmacht, wenn ihr z.B. was sucht oder was eben eine Funktion erfüllt, wie Wegbeleuchtung, Treppenstufenbeleuchtung usw.


Dekorative Beleuchtung ist alles was ihr anmacht um Stimmung zu schaffen oder was ihr als dekoratives Element einsetzt. Natürlich kann funktionale Beleuchtung auch dekorative Beleuchtung sein - z.B. Stichwort Esstischlampe. Auch eine Deckenleuchte kann natürlich gleichzeitig eine funktionale und dekorative Beleuchtung sein, aber das entsteht viel zu häufig allein deshalb, weil die Elektroplanung viel zu standardisiert geplant wird, Alltagssituationen zu wenig hinterfragt werden und nicht sehr exakt auf die Innenraumplanung eingegangen wird. Dadurch entstehen oft Standard Deckenauslässe irgendwo in der Mitte von Räumen und Situationen, in denen sie aber überhaupt nicht praktisch sind, geschweige denn individuell oder punktuell geplant wirken. Dies endet oft darin, dass einfach eine Leuchte angehängt wird, die womöglich dann in jedem Raum auch noch eine andere ist, was ggf. zwar funktional ist, aber nicht unbedingt ein gestalterisches Gesamtkonzept was gut durchdacht wirkt.



Um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen ist es wichtig, nicht zu viele verschiedene Leuchten zu mischen, denn das wirkt schnell unruhig und nicht zusammengehörig. Es ist heutzutage sehr viel moderner und zeitgemäßer mit einheitlicher funktionaler Beleuchtung wie Spots oder eingelassenen Schienen zu arbeiten, die sich überall im Haus wiederholen, sich harmonisch und beinahe selbstverständlich in das Interior Konzept einfügen und sich eher "unsichtbar“ anfühlen und in Ergänzung dazu mit punktueller dekorativer Beleuchtung zu arbeiten.


In gut geplanten Räumen findet man heute eher Spots in Reihen und sehr wohl dosierte und punktuell eingesetzte Beleuchtung. Hier geht es nicht mehr nur darum einfach "Licht" zu machen, sondern auch darum wie es optisch wirkt, wie es ein Gestaltungsmittel sein kann und wie man eine wirklich stimmige Aufteilung bekommt, die gezielt auf die Bedürfnisse des Grundrisses und auf das Interior eingeht.





Hier nun also meine 5 Tipps für deine Beleuchtungsplanung




1. In das Gesamtkonzept einbinden


Leuchten sollten den Stil des Interior Konzeptes in eurem Haus unterstützen und widerspiegeln. Funktionale Leuchten sollten dabei eher zeitlos und zurückhaltend sein und das Interior Konzept subtil unterstützen, sie könnten beispielsweise ein wesentliches Merkmal aus dem Interior Konzept aufgreifen und so sinnvoll ergänzen. Seid ihr in eurer Formsprache beispielsweise sehr kantig, dann könnten auch die Spots eckig sein.

Dekorative Beleuchtung hingegen soll den Stil schon richtig raus kitzeln, sie sollte eine Art Highlight oder Hingucker darstellen. Wichtig ist immer ein Mix aus beidem um ein Interior spannend zu machen.

Hinzu kommt, dass das Auge sich gerne auch immer mal wieder an etwas festhalten möchte, sodass dekorative Beleuchtung sehr oft Pendelleuchten sind. Funktionale Beleuchtung ist deshalb so subtil, weil sie eher flach ist oder ganz und gar in der Decke eingelassen.




2. Einheitliche Formsprache finden


Wie im ersten Punkt erwähnt, sollte auch die Beleuchtung konform sein mit dem restlichen 'overall design' und dessen Formsprache widerspiegeln. Es ist aber genauso wichtig, dass die Leuchten untereinander zusammen passen und bei einer gewissen Formsprache bleiben. Habt ihr beispielsweise runde Deckenaufbauspots, also Spots die nicht in der Decke eingelassen sind, dann ist es stilistisch einfach schön auch funktionale Wandleuchten, wie beispielsweise Wandleuchten entlang der Treppe, in derselben Optik zu wählen. So entsteht ein Zusammenhang.




3. Farben wiederholen


Habt ihr viele schwarze Details, wie Türklinken, Wasserhähne, Lichtschalter etc. macht es Sinn funktionale Beleuchtung in Schwarz zu wählen, um diesen Akzent zu wiederholen oder eben aufzugreifen. Habt ihr ein helles Interior, in dem die Spots optisch eher verschwinden und unsichtbar wirken sollen, dann wählt sie in Weiss.

Auch kleine Betonungen von Metallen oder Holzdetails können toll sein. Habt ihr z.B. Akzente in Kupfer oder Gold, kann es auch ein kleines subtiles Highlight sein dies aufzunehmen, z.B. durch das Innere des Leuchtenkörpers.

Damit auch hier wieder die Zusammengehörigkeit unterstützt wird, empfiehlt es sich die Farben aller Leuchten zu vereinheitlichen oder Kombinationen zu schaffen die sich sinnvoll ergänzen, womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.


4. Im Stil bleiben


Natürlich gibt es auch viele, die einen bewussten Stilbruch lieben, aber dieser muss dennoch gekonnt sein. Nicht alles passt zueinander, auch wenn es Stilbruch ist. Man sollte immer schauen, dass es dennoch eine sinnvolle Inszenierung ist.

Eine sinnvolle Ergänzung könnte z.B. modernes gradlinige Weiss mit Naturmaterialien sein wenn man in die 'Scandi Style' Richtung geht oder Schwarz mit Chrom/Kupfer oder Glas.

Messing und Bronze hingegen wirken sehr hipp und stylisch und sollten beispielsweise aus meiner Sicht nie mit anderen Metallen gemixt werden, denn sie sprechen einfach ihre ganz eigene Sprache.

Es ist auch wichtig wie das Licht selbst ist. Ist es eher indirekt oder direkt? Sehe ich die Leuchtquelle oder sehe ich sie nicht? Gerade in dem derzeit sehr angesagten 'Loft Chic' oder ´Industrial Style' gibt es oft Leuchten, bei denen man die Birne wirklich sieht. Bei diesem Motiv sollte man dann dementsprechend auch bleiben oder es zu mindest an mehreren Stellen wiederholen.




5. Materialien wiederholen


Auch dieser Punkt ist sehr wichtig, wenn man am Ende ein in sich stimmiges Konzept haben möchte. Wenn Leuchten beispielsweise Hölzer enthalten oder ein bestimmtes anderes Material, dann wiederholt dieses auch für andere Leuchten.

Bei uns im Strandhaus beispielsweise sind alle Leuchten aus weißem Metall, alle sind in ihrer Grundanmutung schlicht, pur und gradlinig, aber abgerundet und schaffen so eine Einheit in sich.

Mischt wenn es geht keine oder nur wenig Metalle, da es sehr unruhig wirkt, wenn der Leuchter in Bronze ist, die Küchenlampen Chrom und die Highlight Pendelleuchte über dem Esstisch Kupfer.




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